Die Riq (Riqq) war über viele Jahrhunderte das wichtigste Percussioninstrument in Ländern wie Ägypten, dem Libanon und Syrien. Noch bis vor gut 70 Jahren war die Riq aus der arabischen Kunstmusik nicht wegzudenken. Obwohl die Rahmentrommel nur so groß ist wie ein Teller, wird sie in der klassischen arabischen Musik für ihren Klangreichtum, für ihre differenzierten Klangfarben und die hohen spieltechnischen Anforderungen an den Musiker hoch angesehen. Inzwischen wird die Riq in vielen Ensembles von der Darbuka ersetzt. Dadurch hat sie an Bedeutung verloren und entsprechend sind es nicht mehr viele Musiker, die die Riq bis zur Vollendung spielen können.
Adel Shams del Din gilt als begabtester, noch lebender Meister der Riq. Er führt die virtuose klassische Riq-Spieltechnik weiter – nuancenreich und mit schier unendlichen, immer wieder überraschenden rhythmischen Wendungen. In Alexandria geboren lebt del Din seit fast 40 Jahren in Paris und konzentriert sich auf das Unterrichten seiner Kunst, auf Konzerte u.a. mit dem Al-Kindi Ensemble und auf die Aufnahme von CDs. Ein weiterer bedeutender Riq Spieler, Michel Merhej Baklouk aus dem Libanon, veröffentlichte 2012 ein Lehrbuch „Classical Riqq Technique“, in dem er seine Spieltechnik beschreibt. Inspirierende Riq-Rhythmen sind weiterhin in den Aufnahmen von Umm Kulthum zu hören. Über vierzig Jahre lang leitete der Riq-Spieler Ibrahim Afifi die Rhythmusgruppe des Orchesters von Umm Kulthum und wird heute als einer der einflussreichsten Riq-Spieler erinnert. Die Riq war Taktgeber und Pulsschlag in den traditionellen arabischen Orchestern. Sie steuerte Tempo und Intensität der Musik. Inzwischen spielen viele Percussion-Meister neben der Riq auch virtuos Darbuka.
Bei der Riq handelt es sich um ein Tambourin. Traditionell wird bei der Herstellung der Riq ein Holzrahmen mit Fischhaut bespannt. In den Holzrahmen sind fünf Schellen zu je zwei Paar eingesetzt. Aufwendig gearbeitete Instrumente sind mit kleinen Mosaikteilen aus Perlen, Knochen, Horn oder farbigem Holz verziert.
Das Wort Riq bedeutet übersetzt aus dem Arabischen Haut oder Pergament. Es spielt an auf das dünne Trommelfell, das für die abwechslungsreichen Sounds mitverantwortlich ist. Präzise, explosionsartige Schläge sind ebenso möglich wie subtile, zarte und zerbrechliche Töne. Die Schellen beleben den Klang der Rahmentrommel, machen ihn agil und kraftvoll. Die neuen Riqs werden mit Kunststofffell bespannt, das nicht so empfindlich ist wie natürliches Material. Das Trommelfell von hochwertigen Instrumenten kann auch gestimmt werden.
Die Riqs von DAN MOI wurden in einer türkischen Werkstatt nach höchsten Qualitätsansprüchen hergestellt. Es gibt zwei Varianten: die Schellen der Riq Premium sind aus glattem Messing gearbeitet und die Schellen der Riq Pro bestehen aus gehämmertem Messing, was ihre Klangvariabilität erhöht. Der Mahagoni-Rahmen wurde mit einem synthetischen Fell mit hervorragenden Klangeigenschaften bespannt und nicht zu vergessen: die Instrumente sind stimmbar.
Die Riq wird häufig vor der Brust senkrecht mit beiden Händen an der unteren Seite gehalten. Das Trommelfell zeigt vom Körper weg. Die Daumen halten den Rahmen, mit den freien Fingern wird gespielt. Eine Schelle befindet sich genau zwischen den beiden Händen. Die Schellen werden zum Klingen gebracht, wenn das Fell angespielt wird oder wenn man das Instrument rhythmisch bewegt und schüttelt. Sollen die Schellen wenige Geräusche machen, dann wird die Riq leicht geneigt. Wem das Halten der Riq Mühe macht, der kann das Instrument auch auf dem Oberschenkel absetzen und damit die Arme entlasten.
Inzwischen ist die Riq auch ein beliebtes Percussioninstrument in anderen Teilen der Welt. Junge Percussionisten setzen die Riq in ihrer Musik ein, verwenden sie als erweiterte Klangfarbe in ihrem Instrumentarium, wie z.B. Yshai Afterman, David Kuckhermann oder Glen Valez.