Krishnas Instrument: Die Bansuri und der „göttliche Ton“

DAN MOI Clemens Voigt & Sven Otto GbR
2015-06-03 00:00:00
Krishnas Instrument: Die Bansuri und der „göttliche Ton“ -

Die Bambusflöte Bansuri ist eines der bekanntesten Instrumente Indiens. Nachdem die Flöte in Indien überwiegend in volksmusikalischen Zusammenhängen gespielt wurde, zählt sie seit dem letzten Jahrhundert zum Instrumentenkanon der klassischen indischen Musik. Das Wort Bansuri setzt sich aus den Sanskrit Worten „bans“ (Bambus) und „sur“ (Melodie) zusammen. Historisch verankert ist das Instrument in der indischen Mythologie.

Die indische Bambusflöte, Bansuri, wurde bereits in vedischen Texten aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. erwähnt. Die Bansuri gehört zu den heiligsten und ältesten Musikinstrumenten Indiens. Sie ist mit der indischen Gottheit Krishna verbunden. Krishna wird auf vielen Abbildungen Flöte spielend und mit überkreuzten Beinen dargestellt. Der Klang von Krishnas Instruments soll betörend auf Mensch und Tier gewirkt haben.

Auf buddhistischen Darstellungen wird die Bansuri gleichermaßen von menschlichen und göttlichen Wesen gespielt. Mit ihr wird Gesang begleitet, sie taucht aber auch als Teil von Ensembles auf. Jahrhundertelang erklang die indische Flöte zu religiösen Anlässen. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Bansuris, die zu verschiedenen Gelegenheiten gespielt wurden.

Neben dem Loch zum Anblasen gibt es an der Bansuri sechs, an manchen Instrumenten auch sieben, weitere Löcher, die auf einer Linie angeordnet sind und mit den Fingern beider Hände geöffnet und geschlossen werden. Durch das Anblasen der Flöte und die Bewegung der Finger kontrolliert man nicht nur den Klang des Instruments, sondern auch die Töne und die Tonhöhen. Zum Spielen wird die Flöte seitlich, in horizontaler Position gehalten, wobei das Instrument leicht nach unten zeigt. Die Daumen halten die Bansuri in ihrer Position. In der klassischen indischen Musik werden diese Querflöten inzwischen gern verwendet, denn sie ermöglichen eine bessere Kontrolle des Tones und klangliche Vielfalt. Bansuris gibt es ebenso als Längsflöten, diese werden vor allem in der indischen Volksmusik gespielt.

Die Bansuris sind ursprünglich auf den „göttlichenTon“ A=432Hz gestimmt. Alle Töne auf dem Instrument klingen also etwas tiefer im Vergleich zum Kammerton A=440Hz. Diese etwas tiefere Stimmung wird zuweilen als die „bessere Frequenz“ beschrieben. In den Ohren einiger Menschen klingen auf 432Hz gestimmte Instrumente entspannter, friedlicher und zentrierter. Diese Wahrnehmung korrespondiert auch mit zahlenkosmologischen Zusammenhängen. Inzwischen gibt es sogenannte „Bass-Bansuris“, diese sind auf A=440Hz gestimmt.


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