Obwohl die Duduk in der Tonlage Tenor A am weitesten verbreitet ist, gibt es immer wieder Stücke, die eine Duduk in einer anderen Tonlage erfordern. Hier findest Du alle Stimmungen, die unser Duduk-Meister aus Jerewan herstellt.
Das Ghamish (Doppelrohrblatt-Mundstück) ist ein Kunstwerk in sich und wird von einem weiteren Meister hergestellt. Im Vergleich zu anderen Doppelrohrblattinstrumenten ist das Rohrblatt des Duduk-Mundstücks länger und breiter. Dieser baulichen Besonderheit verdankt die "armenische Flöte" ihren weichen Klang. Zu jeder Duduk-Tonlage gehört ein passendes Ghamish. Hinweis: Das "F" auf dem Ghamish ist die Signatur des Herstellers und nicht die Stimmung/Tonlage des Ghamish.
Lieferumfang: Duduk, Ghamish (Mundstück), Pflegetuch
(Einzelne Duduk-Rohre ohne Ghamish sind auf Anfrage per Email erhältlich.)
Noch ein paar Worte zum Ghamish (Mundstück)
Das Ghamish besteht aus einem hochwertig verarbeiteten Doppelrohrblatt, das sehr fein justiert werden kann.
Zum Spielen der Duduk wird das Ghamish mit seinem konischen Ende sanft auf das obere Ende der Duduk gedrückt. Mit der "Klammer", die sich um die beiden Blättchen befindet, kann der Druck noch feinjustiert werden. Um die volle Bandbreite des Klangs herauszukitzeln, muss das Ghamish (und auch die Duduk) zuerst warm (und feucht) gespielt werden. Das Ghamish sollte nach dem Spielen immer von der Duduk entfernt werden!
Um das Ghamish vor dem Spielen zu öffnen und zu erwärmen empfehlen wir, es mit gelockertem Ring kurz zwischen die Lippen (etwas tiefer als die Spielposition) zu nehmen und leicht zu benetzen. Das Ghamish wird sich dadurch langsam von selbst öffnen. Das kann mit einem leichten Knacken hörbar sein, stellt aber kein Problem dar. Um das Ghamish für das Spiel auf der Duduk weiter zu erwärmen, dreht man es einfach um, nimmt die umwickelte Seite in den Mund und atmet ruhig für wenige Minuten hindurch. Durch diesen Prozess wird das Ghamish langsam und gleichmäßig mit Wärme und Feuchtigkeit versorgt und ist danach spielbereit.
In der Herstellung wird das Ghamish über eine Dauer von zwei Wochen bedachtsam in seine Form gebracht, ohne Risse zu erzeugen.
Wir empfehlen auf keinen Fall, das Ghamish in Wasser zu tauchen, um es zu öffnen. Durch das Eintauchen dringt Feuchtigkeit zu schnell in das Material, beschleunigt die Öffnung und kann so zu dauerhaften Schäden und Rissen führen, die das Ghamish unspielbar machen.
Noch ein kleiner Tipp: Für sicheren Transport und Aufbewahrung eignet sich ganz hervorragend ein preiswertes Hartschalen-Brillenetui, was Du noch mit ein paar Bohrungen für eine gute Belüftung ausstattest.
Mehr Hintergrundinfos findest du in unserem Blog
Obwohl die Duduk als ein originär armenisches Instrument bekannt ist, wird sie bereits seit langem in der ganzen Welt gespielt. Die Duduk taucht nicht nur in armenischer Volks- und Kunstmusik auf,
Es gibt verschiedene Musikinstrumente, deren Wortstamm mit dem Begriff " Duduk " korrespondieren. In den Nachbarstaaten Armeniens findet man verschiedene Instrumente, die der armenischen Duduk ähnlich sind, wie Mey , Balaban oder Duduki. Bei all diesen Instrumenten handelt es sich um Doppelrohrblattinstrumente ähnlich einer Oboe . Der Klang wird durch zwei gegeneinanderschlagende Blätter erzeugt. Wie kommt es, dass ähnliche Worte verschiedene Musikinstrumente bezeichnen und was macht die Duduk als armenisches Instrument einzigartig?
Der für die Duduk typische Klang wird oft als nachdenklich und schwermütig beschrieben. Dabei geht ein Zauber von den sanften Tönen dieses armenischen Doppelrohrblattinstruments aus, der die Menschen immer wieder aufs Neue in seinen Bann zieht. Tatsächlich ist das Repertoire an traurigen Liedern für die Duduk weit größer als es ausgelassene, tänzerische Melodien gibt. Was aber bedeutet traurig? Welche Klangfarben und Stimmungen können mit der Duduk ausgedrückt werden? Und wann klingt eine Duduk heiter?
Zwei klangvolle Dokumentarfilme stammen aus dem Haus der Magdeburger Filmproduktionsfirma Blende39 , das sind Eva-Luise Volkmann und Peter Bräunig. Bereits 2006 erschien " Mundton ", ein Portrait über die internationale Maultrommelszene, gedreht während des 5. Internationalen Maultrommelfestivals in Amsterdam. Auf Anregung des Maultrommel- und Dudukspielers Sören Birke entsteht nun ein zweiter Film. " Bitter Apricot " befindet sich noch mitten in der Produktion. Der Musikdokumentarfilm berichtet über die Beziehung zwischen dem weltberühmten Dudukspieler Djivan Gasparyan und seinem Enkel, der das Dudukspielen in die nächste Generation tragen möchte. Eva-Luise Volkmann von Blende39 sprach mit Helen Hahmann über die Beweggründe und den Reiz sich diesen beiden Musikinstrumenten in zwei Dokumentarfilmen zu nähern.
BITTER APRICOT erzählt die Geschichte eines einzigartigen Klangs, der weltweit Menschen in seinen Bann zieht. Ein Klang, der ein ganzes Volk im Inneren verbindet und den Armeniern eine Identität gibt. Eine Musik, die internationale Stars wie Peter Gabriel, Hans Zimmer oder Brian Eno begeistert und inspiriert. Das Team von blende39 braucht eure Unterstützung, um den Dokumentarfilm BITTER APRICOT fertigzustellen. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter könnt ihr sie unterstützen.