Über die Herkunft des Wortes "Duduk"

DAN MOI Clemens Voigt & Sven Otto GbR
2015-04-26 00:00:00
Über die Herkunft des Wortes "Duduk" -

Es gibt verschiedene Musikinstrumente, deren Wortstamm mit dem Begriff "Duduk" korrespondieren. In den Nachbarstaaten Armeniens findet man verschiedene Instrumente, die der armenischen Duduk ähnlich sind, wie Mey, Balaban oder Duduki. Bei all diesen Instrumenten handelt es sich um Doppelrohrblattinstrumente ähnlich einer Oboe. Der Klang wird durch zwei gegeneinanderschlagende Blätter erzeugt. Wie kommt es, dass ähnliche Worte verschiedene Musikinstrumente bezeichnen und was macht die Duduk als armenisches Instrument einzigartig?

Woher kommt das Wort Duduk? So genau konnte das bisher nicht festgestellt werden. Sicher aber ist, dass sich der Begriff "Duduk" als globale Bezeichnung für das armenische Nationalinstrument durchgesetzt hat. Der armenische Begriff "Tsiranapogh", was soviel heißt wie "Aprikosenflöte" bzw. "Aprikosenrohr", wird heute nur selten und wenn dann in Armenien verwendet. Das Wort "Duduk" geht entweder auf die kurdische "Düdük" zurück, ein Doppelrohrblattinstrument, das man baugleich in Aserbaidschan unter dem Begriff "Balaban" findet und das in der Türkei als "Mey" bekannt ist. Einen ähnlichen Wortstamm hat auch das russische Blasinstrument mit einfachem Rohrblatt, "Duda", manchmal auch als "Dudka" bezeichnet. Wahrscheinlich ist die phonetische Ähnlichkeit der beiden Worte im Russischen und Türkischen aber eher zufällig.

In früherer Literatur werden verschiedene Formen des Begriffs in der türkischen Sprache für gedackte (am unteren Ende geschlossene) Flöten benutzt. Der Wortstamm ist in Osteuropa, Russland und im Kaukasus zu finden und bezeichnet Flöten, Oboen, Pfeifen und Sackpfeifen. Diese Vielfalt an Begriffen führt bis heute häufiger zu einer Unsicherheit darüber, welches Instrument genau gemeint ist. Das armenische Doppelrohrblattinstrument Duduk wird häufig dem Kaukasus zugeordnet, einer Region, in der mehr als 30 ethnische Gruppierungen leben.

Erscheinung und Spielweise der armenischen Duduk, wie man sie heute weltweit kennt, ist laut den Untersuchungen des US-Amerikanischen Musikethnologen Andy Nercessian besonders von sowjetischen Einflüssen geprägt worden. Diese Entwicklung unterscheidet die Duduk heute auch maßgeblich von ähnlichen Instrumenten der Region, wie Mey, Balaban oder der georgischen Duduki. Nercessian schreibt: "Mehrere Duduk unisono in einem Folk-Ensemble zusammen zu spielen, ist eine sowjetische Erfindung. Ursprünglich wurden Duduk als Soloinstrument mit einem Duduk-Bordun und der Rahmentrommel Dhol zum Tanz gespielt." Ebenso seien die diatonische Skala und die Notation für Duduk erst während der sowjetischen Zeit eingeführt worden. Die Duduk avancierte weltweit zum klanglichen Symbol der Armenier, ihrer Geschichte und Kultur. Nicht zuletzt zeichnen sich für die große Bekanntheit dieses Musikinstruments Musiker wie Djivan Gasparyan, Gevorg Dabaghyan und Lévon Minassian verantwortlich.

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